Im gemeinsamen Gespräch wird schnell klar: Die Zeiten waren früher anders. Strenge Vorgesetzte, strikte Hierarchien und oft auch ein rauerer Umgangston als heute prägten in vielen Betrieben die Ausbildung. Disziplin stand an erster Stelle, wie Gerhard Waldeis bestätigt: „Als ich in den 1950er-Jahren Azubi war, musste jeden Morgen die ganze Mannschaft erst mal vor dem Meisterbüro antreten. Dann wurde namentlich die Anwesenheit kontrolliert. Und der Arbeitstag lief ähnlich ab.“
Doch das änderte sich nach und nach: „Als ich dann in den 1970ern selbst Ausbildungsleiter wurde, habe ich das nicht mehr so gehandhabt, sondern einen kameradschaftlicheren Umgang mit den Azubis gepflegt“, schmunzelt er. Sonja Mohr sieht einen weiteren wesentlichen Unterschied bei der Arbeit mit den Auszubildenden: „Damals ging es vor allem darum, schnell Stückzahlen zu produzieren. Die jungen Leute waren deshalb von Beginn an stark in die Fertigung eingebunden. Heute haben unsere Nachwuchskräfte viel mehr Zeit zu lernen und sich auszuprobieren“, sagt Sonja Mohr.
Verändert haben sich im Laufe der Jahre auch die Druckmaschinen – was wiederum die zur Wahlstehenden Ausbildungsberufe beeinflusst hat: „Früher war mehr ,Heavy Metal‘: Das waren vergleichsweise einfache Maschinen. Der Tiegel z.B. lief bzw. läuft auch heute noch mit Drehstrom und Pneumatik und hat genau ein Druckwerk“, sagt Sonja Mohr.
Damit einhergingen die möglichen Berufsbilder: „Man konnte zu meiner Ausbildungszeit zwischen Dreher, Maschinenschlosser und Werkzeugmacher wählen“, berichtet Gerhard Waldeis. „Erst 1970 kamen dann Industrieelektriker hinzu.“ Mit dem Wandel der Druckmaschinen – immer mehr elektronische Bauteile wurden darin verbaut – und den zugehörigen Services sind mittlerweile zusätzliche und andere Fähigkeiten gefragt: „Derzeit können Auszubildende und Studienanfänger an den deutschen Standorten in Deutschland aus 16 Berufsbildern wählen. Da gibt es ein breites Portfolio: vom Mechatroniker über den Gießereimechaniker oder die Fachinformatikerin bis hin zum Industriekaufmann und zum Fachlagerist“, sagt Sonja Mohr.
Neue Talente zu gewinnen, ist heute eine Herausforderung – der Fachkräftemangel lässt grüßen. HEIDELBERG kann sich zwar immer noch über viele Bewerberinnen und Bewerber freuen, was laut Sonja Mohr allerdings einer dauerhaften Präsenz bedarf. Sie stellt gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen deshalb HEIDELBERG regelmäßig bei Schulklassen, auf Messen und Berufsinformationsveranstaltungen vor. Und natürlich bespielt das Team sämtliche Online-Kanäle von Website bis Instagram, um mögliche Kandidatinnen und Kandidaten für eine Berufsausbildung oder ein duales Studium zu begeistern.
Seit 1979 präsentiert sich das Unternehmen verstärkt auch als Ausbildungsbetrieb: „In den 1980ern haben wir das intensiviert. Wir haben Schulklassen eingeladen, Produktionsmaschinen auf dem Maimarkt in Mannheim präsentiert und sogar Lehrern ein 14-tägiges Kurzpraktikum bei uns ermöglicht – die waren ja in der Regel Theoretiker. Viele von denen sagen heute rückblickend, dass das eine tolle Zeit war“, freut sich Gerhard Waldeis.
Von Beginn an ging es stets darum, einen guten Draht zu den Auszubildenden zu entwickeln. Der ehemalige Ausbildungsleiter denkt heute noch gern an besondere Aktionen zurück: „Wir haben mit Auszubildenden mal eine Drei-Tages-Tour gemacht – per Ross und Reiter über die Hunsrückhöhenstraße. Da ging es in drei Fuhrwerken mit jeweils zwei Pferden von einer Station zur nächsten, und am Abend wurde gemeinsam gegrillt.“
Damit auch die Nachwuchstalente von heute einmal so positiv an ihre Ausbildung zurückdenken, bietet HEIDELBERG sehr viel, um seine Berufsanfänger zu unterstützen. Das beginnt mit einer Einführungswoche, um sich als Team kennenzulernen, geht über gemeinsame Workshops und endet schließlich mit einer Abschlussfeier.
Zudem dürfen sich jedes Jahr bis zu 15 Auszubildende oder Studierende über den Sternberg-Preis freuen, der besonders gute Leistungen und herausragendes Engagement belohnt. „Daneben gibt es viele außerberufliche Highlights, beispielsweise in den Bereichen Sport, Musik und Ernährung, sowie die Möglichkeit, sich in sozialen Projekten zu engagieren“, sagt Sonja Mohr. Man merkt: Das Thema Ausbildung hatte und hat bis heute einen hohen Stellenwert bei HEIDELBERG. Die Ausbildungsleiterin wünscht sich, dass es in diesem Sinne weitergeht: „Wenn wir die Menschen schätzen und fördern, die bei HEIDELBERG lernen, ist das die beste Investition in eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens.“
Während unsere Ausbildungsprogramme in Deutschland ein zentraler Bestandteil unserer Talentförderung sind, bietet HEIDELBERG auch in mehreren unserer 38 Vertriebs- und Serviceeinheiten weltweit Ausbildungsmöglichkeiten an. In wichtigen Märkten wie den USA, China, Japan, Großbritannien und Frankreich bieten wir praxisnahe Ausbildungsprogramme an, die darauf ausgelegt sind, die nächste Generation qualifizierter Techniker auszubilden.
So kombiniert beispielsweise unser US-amerikanisches Ausbildungsprogramm theoretischen Unterricht mit praktischer Erfahrung und legt damit eine solide Grundlage für eine Karriere im technischen Kundendienst. Unabhängig davon, wo sie ihre Ausbildung beginnen – unsere Auszubildenden erwerben das Fachwissen, das sie benötigen, um die Zukunft der Druck- und Verpackungstechnologie mitzugestalten.