Herr Dembinski, wie möchten Sie als Unternehmen im Markt wahrgenommen werden?

Robert Dembinski: Als der modernste und innovativste Druckbetrieb in Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Das klingt jetzt vielleicht ein wenig nach Schulterklopfen, aber so möchten wir von außen wahrgenommen werden, und daran orientieren wir uns. Deshalb legen wir auch besonders großen Wert darauf, immer mit dem modernsten Equipment zu arbeiten, das auf dem Markt verfügbar ist.

Haben Sie sich deshalb für das Subskriptionsmodell entschieden?

Robert Dembinski: Unser großes Glück ist, dass wir einen Verlag als Muttergesellschaft haben. Trotzdem war das Subskriptionsmodell für uns interessant, weil wir uns ständig fragen, wie wir unseren Druckbetrieb weiter optimieren können. Und da hat das Gesamtpaket von Heidelberg genau gepasst.

Wie haben Sie davon erfahren?

Robert Dembinski: Ende 2017 wollten wir uns eine neue Maschine anschaffen und haben verschiedene Angebote eingeholt. Heidelberg stellte uns das Modell vor, das zu dem Zeitpunkt noch gar nicht auf dem Markt war. Wir fanden das Konzept auf Anhieb stimmig, und so waren wir die erste Offset-Druckerei in Deutschland, die den Vertrag unterschrieben hat.

Was macht das Modell für Sie so attraktiv?

Robert Dembinski: Es ist für uns die perfekte Methodik, um die Performance zu steigern. Ich bin davon überzeugt, dass wir allein mit dem Kauf einer Maschine nicht die gleiche Leistungssteigerung erreicht hätten – vor allem nicht in dieser kurzen Zeit.

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Warum nicht?

Robert Dembinski: Neben der neuen Speedmaster XL 106 war der Schlüssel zur Leistungssteigerung bei uns das im Vertrag enthaltene Beratungskonzept Performance Plus. Davon haben wir enorm profitiert, weil die neue Speedmaster XL 106 eine ganz andere Arbeitsweise erfordert, wenn man die vollautomatischen Fähigkeiten der Maschine voll ausreizen will. Damit wir das können, haben die Experten von Heidelberg alle Prozesse analysiert und dabei jedes Detail auf Herz und Nieren geprüft. Zum Beispiel die Laufwege der Drucker, wie das Papier oder die Druckplatten an die Maschine kommen. Heidelberg hat Wege aufgezeichnet und alle minutiös aufeinander abgestimmt, ja regelrecht durchchoreografiert – selbst die Abfallentsorgung. Genau das war es, was wir wollten: die Produktivität bis zum Limit treiben und auf Augenhöhe mit den Besten sein.

Woher wissen Sie, wer die Besten sind?

Robert Dembinski: Weil es Heidelberg weiß und dieses Wissen mit uns teilt. Monatlich schalten wir uns in einer Konferenz zusammen und bekommen alle Zahlen, die wir dafür brauchen. So sehen wir beispielsweise, wo wir bei Rüstzeiten im Vergleich zu anderen Betrieben stehen, die mit den gleichen Maschinen drucken. Und wir erkennen sofort, an welchen Stellen im Prozess wir noch Nachholbedarf haben.

Wo konnten Sie Ihre Prozesse signifikant verbessern?

Robert Dembinski: Das waren mitunter kleine Änderungen – aber mit großer Wirkung. Von selbst wären wir da gar nicht unbedingt daraufgekommen. Etwa, die Platten schon in der Vorstufe abzukanten und an die Maschine zu bringen, damit sie der Drucker nicht mehr abholen muss. Oder eine Bereitstellungszone für Papier vor der Maschine einzurichten, damit die Drucker auch hier kürzere Laufwege haben.

Es lohnt sich tatsächlich, beim Rüstprozess jeden Handgriff zu prüfen und entsprechend zu optimieren. Selbst wenn wir durch eine einzelne Optimierung am Ende nur zehn Sekunden gewinnen, kommen bei rund 15.000 Plattenwechseln pro Jahr einige Stunden zusammen.

Insgesamt konnten wir unsere Rüstzeiten durch die verschiedenen Optimierungen um etwa 40 Prozent verringern. Übrigens hat sich Performance Plus auch positiv auf die Produktivität der anderen Maschinen ausgewirkt.

Inwiefern?

Robert Dembinski: Teilweise arbeiten unsere Drucker an der Speedmaster sowie an anderen Maschinen. Die an der Speedmaster neu gelernte Arbeitsweise übernehmen sie dann natürlich auch bei der Arbeit mit anderen Maschinen. Dadurch ist unsere zehn Jahre alte Maschine eines Wettbewerbers jetzt 15 bis 20 Prozent produktiver.

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Wie sieht Ihr Fazit zum Subskriptionsmodell aus?

Robert Dembinski: Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir Innovationsführer sein und das Maximale an Performance herausholen wollen. Mit dem Modell erreichen wir genau dies: Wir haben nicht nur die neueste Heidelberg Maschine im Einsatz, sondern wir fahren diese Maschine mit der bestmöglichen Produktivität. Letztlich ist es egal, ob mir die Maschine gehört. Es kommt nur darauf an, dass sie profitabel arbeitet. Und das tut sie. Deshalb bin ich ein Fan des Subskriptionsmodells.

Außerdem hat uns das Gesamtpakt ganz entscheidend dabei geholfen, die Komplexität unserer Prozesse zu reduzieren, der Aufwand insgesamt ist wesentlich geringer als vorher. So hat sich zum Beispiel der gesamte Bestellprozess für uns radikal vereinfacht, weil Heidelberg alles zur Verfügung stellt, was wir zum Drucken benötigen, und dabei sogar die komplette Logistik übernimmt. Das Modell zahlt sich für uns also in mehrfacher Hinsicht aus.

Gesetzt den Fall, Sie wären Geschäftsführer eines kleineren Betriebs. Würden Sie sich dann auch für das Modell entscheiden?

Robert Dembinski: Das wäre im Detail zu prüfen. Für kleinere Betriebe halte ich das Modell nur bedingt für geeignet, weil sie die zusätzlichen Kapazitäten auch verkaufen müssen und dazu eventuell nicht die Möglichkeit haben. Für mich ist wichtig, dass sich Druckbetriebe egal welcher Größe nicht auf dem eigenen Fachwissen ausruhen, sondern offen für das Wissen von externen Partnern wie Heidelberg sind. Sogar erfahrene Drucker können hier noch etwas lernen. Im Druckprozess gibt es nichts, das sich nicht noch verbessern ließe.

An welchen Verbesserungen arbeiten Sie aktuell, um Ihre Produktivität weiter zu steigern?

Robert Dembinski: Technisch sind wir inzwischen schon ganz gut aufgestellt. Aber in einigen Punkten sollten wir noch zulegen, etwa bei der Einrichtemakulatur oder bei der Fortdruckgeschwindigkeit. In welchen Bereichen noch Luft nach oben ist, sehen wir in der grafischen Benchmark-Übersicht von Heidelberg, in der die Schlüsselparameter von mehr als hundert anderen Maschinen gelistet sind. Und ich wäre kein guter Geschäftsführer, wenn ich nicht dahin wollte, wo die Besten sind.

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