Entscheidend für die Effizienz moderner Maschinenkonzepte im Etiketten- und Schmalbahn-Verpackungsdruck sind sowohl Flexibilität in den Konfigurationsmöglichkeiten als auch die schnelle Wechselbarkeit von Druckprozessen und Aufträgen. Dies untermauert ein Blick auf die Trend-Landschaft innerhalb des Etiketten- und Verpackungsdrucks. Wie behauptet sich die Gallus Labelmaster als jüngste Produktentwicklung des Schweizer Traditionsherstellers in einem Markt, der auf Flexibilität drängt? Ein Anlass, die Markttrends unter die Lupe zu nehmen und den Eigenschaften des Maschinenkonzepts gegenüber zu stellen.
Zahlreiche der jüngst ermittelten Makro Trends[1] im Etiketten- und Verpackungsdruck wirken sich auf die Produktgestaltung bei Etiketten und Verpackungen aus - und damit auf die Anforderungen, die Maschinen wie die Gallus Labelmaster heutzutage erfüllen müssen. Der folgende Überblick über die aktuellen Entwicklungen und Trends konkretisiert diese Anforderungen.
Weit vorne bei den Makro Trends stehen Änderungen im Verbraucherverhalten als auch Trends, die Fashion & Design oder der Entwicklung im Einzelhandel zugeordnet werden können. Für den Etiketten- und Verpackungsdruck wirkt sich dies in der Zunahme von Auftragswechseln und in sinkenden Auflagen aus.
Zum Makrotrend Technologie gehört vor allem das Internet of Things (IOT)
Der aktuelle Trend im Verbraucherverhalten zur Schlichtheit beim Design bedeutet nicht zwangsweise, dass dies auch drucktechnisch einen geringeren Aufwand darstellt.
Welche technische Ausstattung müssen moderne Maschinensysteme heutzutage mitbringen, um diesen Marktanforderungen gerecht zu werden? Die Gallus Labelmaster gehört einer Maschinenklasse an, die einen ausgewogenen Automatisierungsgrad bei hoher Wirtschaftlichkeit für den Betreiber besitzt. Sie bietet mit ihrem modularen Aufbau eine Vielzahl an Konfigurationsmöglichkeiten und liegt damit ganz im Trend der Marktanforderungen: Die Gallus Labelmaster Advanced ist so konzipiert, dass sich alle Prozesswechsel im Druckteil auf einer Ebene abspielen, die als Primär-Prozessebene bezeichnet wird. Dadurch lassen sich alle Flexodruck-Einheiten sowohl durch Siebdruckeinheiten, Heißfolie-Einheiten als auch Stanzeinheiten austauschen. Und auch der Austausch durch Einheiten von OEM-Herstellern ist möglich. Ein Prozesswechsel, das heißt ein Druckwerk gegen ein anderes zu wechseln, benötigt bei dieser Ausstattungsvariante weniger als 15 Minuten bis zum „Ready-to-Print“. Das macht das Maschinensystem flexibel konfigurierbar für jede Auftragssituation. Die Gallus Labelmaster Advanced muss beim Prozesswechsel nicht ausgeschaltet werden, der Prozesswechsel erfolgt bei laufender Maschine, was einen zeitlichen und somit monetären Nutzen bringt. Da alle Einheiten auf der gleichen Leitachse liegen, bietet dies auch steuerungstechnische Vorteile gegenüber Maschinensystemen, bei denen das Siebdruckwerk auf einer Schiene über den Flexodruckwerken liegt oder als Drop-In-Station ergänzt wird.
Einsparung der Gallus Labelmaster Advanced | Prozesswechsel | Kostensatz | Einsparung einschichtig* | Einsparung zweischichtig* |
[min] | [EUR/h] | [EUR/Jahr] | [EUR/Jahr] | |
Labelmaster Advanced | 15 | 160 | gegenüber | gegenüber |
Schienensystem | 30 | 160 | -19.200 | - 38.400 |
Drop In | 45 | 160 | -38.400 | -76.800 |
* 2 Prozesswechsel pro Schicht, 20 Arbeitstage/Monat. Stundensatz 160 EUR/h |
Zwar ist auch bei diesen Maschinen grundsätzlich eine gewisse Flexibilität gegeben, allerdings mit deutlichen Einbußen bei Wechselzeiten, Druckstabilität und somit letztlich bei der Produktivität der Maschinenlösung. Prozesswechsel benötigen bei solchen Lösungen deutlich länger, bei Schienensystemen insgesamt ca. 30 min (+100%), bei Drop-In-Varianten sogar bis zu 45 min (+200%). Geht man in der Praxis von circa 2 Prozesswechseln pro Schicht aus, so drückt sich dieser unterschiedliche Zeitbedarf bei den Prozesswechseln in einer jährlichen Einsparung im 2-Schicht-Betrieb von 38.400 EUR/Jahr gegenüber einem Schienensystem, beziehungsweise 76.800 EUR/Jahr gegenüber einer Drop-In-Variante aus. Den Makro Trends folgend, werden Prozesswechsel weiter zunehmen und möglichst kurze Prozesswechsel zukünftig noch wichtiger für die Effizienz eines Maschinensystems sein.
Einsparung der Gallus Labelmaster | Prozesswechsel | Kostensatz | Einsparung einschichtig* | Einsparung zweischichtig* |
[min] | [EUR/h] | [EUR/Year] | [EUR/Year] | |
Labelmaster | 25 | 160 | gegenüber | gegenüber |
Schienensystem | 30 | 160 | -6.400 | -12.800 |
Drop In | 45 | 160 | -25.600 | -51.200 |
* 2 Prozesswechsel pro Schicht, 20 Arbeitstage/Monat, Stundensatz 160 EUR/h |
Auch die Basisvariante der Gallus Labelmaster bietet die Möglichkeit für zwei wechselbare Prozesse innerhalb des Druckteils, beispielsweise statt zwei Flexoeinheiten ein Siebdruckwerk und eine Heißfolienprägung. Auch hier ist der Wechsel an jeder beliebigen Position der Maschine möglich. Maschinen, die beim Kauf als reine Flexodrucklinie konfiguriert wurden, lassen sich auf die Wechselbarkeit von zwei Einheiten nachrüsten, beispielsweise mit einer Stanze oder einem Siebdruckwerk. So kann ein Kunde die Maschine auch für weitere Anwendungen/Produkte nutzen und besitzt Investitionssicherheit bei einem sich ändernden Produktportfolio. Zieht man bei dieser Maschinenvariante einen Kostenvergleich für Prozesswechsel mit Maschinensystemen anderer Bauart, so ergibt sich eine jährliche Einsparung von 12.800 EUR/Jahr gegenüber einem Schienensystem, beziehungsweise 51.200 EUR/Jahr Einsparung gegenüber einer Drop-In-Variante.
Heutige Maschinensysteme müssen noch weiteren Trends gerecht werden. Einer dieser Trends ist die Nachhaltigkeit bei Verpackungen, die zukünftig einen viel größeren Raum einnehmen wird.
Forderung nach einem Maschinenkonzept mit geringem Makulatur-Anfall
Diesen Trends folgend stellt sich die Frage, wie ein Maschinenkonzept konzipiert sein muss, welches den Anforderungen in Richtung Ökologie und Nachhaltigkeit gerecht wird. Ein geringer Makulatur-Anteil ist nicht nur aus Gründen der Nachhaltigkeit ein gewichtiges Kriterium und bedeutet Einsparpotential. Bei der Gallus Labelmaster beträgt der Bahnlauf von Druckwerk zu Druckwerk 1,4 m. Möglich ist dies durch die Anordnung aller wesentlichen Prozesse auf der Primärebene, wodurch kein Wechsel auf eine andere Ebene nötig ist. Der Einsatz eines Siebdruckwerkes auf einer Schiene beispielsweise verursacht einen zusätzlichen Bahnweg von 4 bis 6 Metern. Die Anordnung der Druckeinheiten auf der Primärebene hingegen spart beim Einrichten Material, Zeit und Kosten und gewinnt bei zunehmenden Auftrags- und Materialwechseln noch an Bedeutung.
Für schnelle Prozess- und Auftragswechsel ist auch die bedienerfreundliche Ausstattung einer Druckmaschine entscheidend. Dazu gehört die Gesamtheit der „Easy-to-Use“-Eigenschaften. Beispielsweise, dass beim Prozesswechsel auf der Primär-Prozessebene kein Kettenzug benötigt wird. Oder stabile Druckwerke, bei denen Druckzylinder und Rasterwalzen mit Schmitzringen ausgestattet sind. Sie sorgen für eine gleichbleibende Druckqualität, indem sie das Entstehen von Zahnstreifen ausschließen, die im Laufe der Zeit bei mit Zahnrad angetriebenen Druckzylindern immer auftreten.
Die Leichtbau-Druckzylinder der Gallus Labelmaster lassen sich in kürzester Zeit wechseln. Für eine Maschine mit acht Druckwerken werden weniger als 8 Minuten für den Wechsel benötigt, noch weniger wenn zwei Mitarbeiter gleichzeitig wechseln. Dazu wurde ein spezielles Spannsystem entwickelt, das die Zylinder aufnimmt. Ebenso von Vorteil ist die praktische und ergonomische Anordnung der Bedienknöpfe, die aus Erfahrung dort angebracht sind, wo der Operator sie erwartet.
Zur Wartung können die Druckwerke einfach herausgenommen werden, so dass kein Maschinenausfall bei Wartungsarbeiten entsteht. Bei der Einbindung von Siebdruckwerken erweist es sich als Vorteil, dass sie von Gallus selbst konzipiert und hergestellt werden und für jeden Maschinentyp ein eigenes Modell Verwendung findet, welches in der Steuerung mit eingebunden ist. Zu erwähnen ist auch der Aufbau der Kammerrakel, mit robusten Farbkammern, die eine sehr geringe Farbmenge von 220 – 1.500 ml benötigen. Die abgerundete Form des Farbkanals im Kammerrakel führt zu einer verbesserten Zirkulation der Farbe mit geringerer Neigung zu Lufteinschlüssen und erlaubt eine einfachere Reinigung. All diese Kriterien tragen dazu bei, dass eine Maschine für den Operator einfach bedienbar ist und schnell umgerüstet werden kann.
Sekundär-Prozessebene: | |
Sie besteht aus einem Schienensystem oberhalb der Primär-Ebene, auf dem Prozesse wie Kaltfolien-Applikation, Laminieren oder die Bahnwendevorrichtung angebracht sind. | |
Primär-Prozessebene: | |
Auf ihr sind alle Flexodruck- und Siebdruckwerke bzw. Heißfolienprägung und Stanzen sowie die Bahnvorbehandlung angeordnet. | |
Tertiär-Prozessebene: | |
Unterhalb der Druckeinheiten befinden sich Trocknung und optionale Einheiten wie Lacklaufstrecke oder Bahnkantenregelung. |
Mit ihrem Konzept für uneingeschränkt flexible Prozess- und Auftragswechsel auf einer Primär-Prozessebene liegt Gallus ganz im Anforderungsprofil der heutigen Makro Trends im Etiketten- und Verpackungsdruck. So gewinnen insbesondere schnelle Auftrags- und Prozesswechsel signifikant an Bedeutung, um wettbewerbsfähig zu bleiben und effizient zu produzieren. Gleichzeitig bedeutet ein flexibles Maschinenkonzept für den Anwender Investitionssicherheit, indem es sich veränderten Marktbedingungen schnell anpassen kann. Somit lohnt sich für Druckereien die Kostenkalkulation des Produktionsalltags einer Etikettendruckmaschine - und zwar über den gesamten Lebenszyklus der jeweiligen Maschinenlösung. Im Zuge der zunehmenden Industrialisierung im Etiketten- und Verpackungsdruck wird die Produktivität der Maschinenlösung zur zentralen Triebfeder für einen nachhaltigen Geschäftserfolg.