Mehr als neun Milliarden Menschen werden nach Prognosen der Vereinten Nationen im Jahr 2040 auf der Erde leben. Zum Vergleich: 2020 waren es weniger als acht Milliarden. Dies ist eine Chance für HEIDELBERG. „Mit der steigenden Weltbevölkerung steigt der Konsum – und damit die Nachfrage nach verpackten Gütern. Das sind nicht nur Lebensmittel oder pharmazeutische Produkte, sondern auch Konsumgüter wie Kleidung oder Haushaltsgeräte“, sagt Kerstin Haase, bei HEIDELBERG verantwortlich für das Portfolio-Management im Bereich Packaging. Im Trend liegen Papier- und Kartonverpackungen, sie gelten als nachhaltiger im Vergleich zu ihren Plastik-Pendants. Deshalb treibt HEIDELBERG hier Entwicklungsprojekte und Partnerschaften voran. „Eines unserer Ziele ist die Entwicklung eines kostengünstigen Verfahrens, um Barrierebeschichtungen für faserbasierte Verpackungen in den Flexodruck-Prozess mit der Boardmaster zu integrieren“, so Haase.
Kerstin Haase
Portfoliomanagerin Packaging bei HEIDELBERG
Spätestens seit dem Launch von ChatGPT ist das Thema künstliche Intelligenz (KI) in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Auch bei HEIDELBERG arbeitet man an Anwendungen generativer KI. „Der Druck durch hohe Lohnkosten, Fachkräftemangel, wachsende Performance-Anforderungen und zunehmende Nachhaltigkeitsvorgaben führt dazu, dass KI entlang der gesamten Produktionskette – von der Bestellung bis hin zur Auslieferung der fertigen Druckprodukte – zum Einsatz kommen wird“, sagt Manfred Mießl, Teamleiter Datengetriebene Anwendungen & KI. Der Einsatz von generativer KI kann Personal entlasten und Qualität sichern. Schon heute werden in der Software-Entwicklung intelligente „KI-Programmierpartner“ eingesetzt, die Entwickler durch kontextbezogene Vorschläge und Code-Vervollständigungen unterstützen. Dies entlastet die Fachleute bei Routine-Aufgaben. Weitere Einsatzfelder sind die Analyse und Interpretation großer Datenmengen oder die automatische Erstellung von Dokumentationen.
Manfred Mießl
Teamleiter Datengetriebene Anwendungen & KI bei HEIDELBERG
Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Angriffe auf die Schifffahrt: Die globalen Lieferketten standen zuletzt vielfach unter Stress, auch bei HEIDELBERG. „Zu spüren waren Ausfälle hauptsächlich bei Rohstoffen, elektronischen Komponenten und Zulieferteilen“, erklärt Franziska Liebel, Leiterin Einkauf der Heidelberg-Gruppe. Hierauf habe man flexibel reagiert, zum Beispiel durch das Re-Design elektronischer Baugruppen. „Letztlich konnten wir auch durch die hohe Wertschöpfungstiefe in unserer Produktion Ausfälle oder Lieferverzögerungen vermeiden.“ Diese Fähigkeit könnte sich in Zukunft als Vorteil erweisen, erwarten Fachleute doch eine Zunahme geopolitischer Spannungen. „HEIDELBERG hat durch sein global aufgestelltes Lieferanten-, Produktions- und Vertriebsnetzwerk gute Voraussetzungen, um geopolitischen Problemen entgegenzutreten“, so Liebel. Gleichzeitig verfolge das Unternehmen eine Local-for-Local-Strategie zur Sicherung der Lieferketten.
Franziska Liebel
Leiterin Einkauf der Heidelberg-Gruppe
Knapp 6 Billionen Euro wird laut Prognosen im Jahr 2029 der weltweite Umsatz im Onlinehandel betragen – im Vergleich zu heute ein Wachstum von mehr als 50 Prozent. HEIDELBERG begleitet diese Entwicklung gleich zweifach: Einerseits wächst der Bedarf an bedruckten Verpackungen und Etiketten und damit der weltweite Bedarf an leistungsfähigen und hocheffizienten Drucklösungen für diese Produkte. HEIDELBERG hat alle wichtigen Technologien im Portfolio und bietet seinen Kunden dank der Vernetzung durch Prinect größte Flexibilität und Zuverlässigkeit. Andererseits hat sich auch der E-Shop des Unternehmens selbst zum Magnet entwickelt, vor allem bei Service- und Verbrauchsmaterialien. Über 170.000 Produkte sind online verfügbar, mehr als 75.000 Bestellungen werden pro Jahr bearbeitet. „Das Geschäft mit Verbrauchsmaterialien komplettiert unser Angebot als Lösungsanbieter“, sagt Jochen Bender, Leiter Sales Excellence und Leiter Region EMEA bei HEIDELBERG. „Zudem bringt es stabile Umsätze, da wir unsere Kunden fortlaufend beraten und damit auch am Druckvolumen partizipieren.“
Jochen Bender
Leiter Sales Excellence und EMEA-Region bei HEIDELBERG
Der Megatrend der Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, Ressourcen effizienter zu nutzen, Abfall zu minimieren und ökologische Auswirkungen zu reduzieren. Hier kommt HEIDELBERG ins Spiel, denn als Lösungsanbieter ist man ein Enabler für die Wiederverwertbarkeit bedruckter Verpackungen – und für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. In Zukunft werden faserbasierte Verpackungen zunehmend ihre Pendants aus Plastik ablösen. Immer mehr Länder üben gar per Gesetz Druck auf die Verpackungsindustrie aus. „Dort muss man Lösungen nach dem Prinzip ‚Design for Recycling‘ entwickeln, recycelbare und nachhaltige Materialien einsetzen und die Produktionsprozesse ressourcenschonend gestalten“, sagt Dr. Eva Boll, Leiterin Corporate Sustainability bei HEIDELBERG. Gleichzeitig steigen die Anforderungen im Hinblick auf die Nachhaltigkeit von Verbrauchsmaterialien. Dabei ist HEIDELBERG auf gutem Wege, zum Beispiel mit der Produktreihe Saphira Eco, den umweltfreundlichen Verbrauchsmaterialien für Druckvorstufe, Drucksaal und Weiterverarbeitung.
Dr. Eva Boll
Leiterin Corporate Sustainability bei HEIDELBERG
Mit modernsten, hoch automatisierten und intuitiv zu bedienenden Maschinen wie der Speedmaster XL Baureihe, Robotiksystemen in der Weiterverarbeitung und der Softwareplattform Prinect hilft HEIDELBERG seinen Kunden, trotz Fachkräftemangel erfolgreich im Druckgeschäft zu agieren. Der demografische Wandel bietet auch dem Unternehmen selbst die Chance, neue Strategien zur Gewinnung von Fachkräften zu entwickeln. „Besonders in spezialisierten Bereichen wie IT, Finanzen oder Technik braucht es gezielte und kreative Maßnahmen, um die passenden und qualifizierten Mitarbeitenden zu finden“, sagt Candan Özaltin-Gül, HR-Projektleiterin bei HEIDELBERG. Deshalb ziele man darauf ab, durch Employer Branding und aktive Ansprache geeignete Bewerber zu finden – und gleichzeitig in die Entwicklung des bestehenden Personals zu investieren. „Vor allem aber erhöht eine offene, wertschätzende Kultur die Attraktivität des Unternehmens“, sagt Özaltin-Gül. „Es macht etwas aus, wenn sich Mitarbeitende unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Alter hier wohlfühlen.“
Candan Özaltin-Gül
HR-Projektleiterin bei HEIDELBERG