Nach dem Kyoto-Protokoll von 1997 sollten industrielle Prozesse im Jahr 2020 im Vergleich zu 1990 mindestens 20 Prozent effizienter sein. HEIDELBERG hat dieses Ziel mit über 40 Prozent deutlich übertroffen. Das zeigt der Vergleich der Speedmaster CD 102-6+L von 1990 mit der aktuellen Speedmaster XL 106-6+L: Der Energieverbrauch pro 1.000 Bogen konnte von 13,8 kWh auf 8 kWh gesenkt werden.
Diese Verbesserung hat HEIDELBERG durch richtungsweisende Innovationen und Optimierungen im Detail erreicht. Der frequenzgeregelte Sinus-Synchron-Antrieb der Speedmaster erzielt etwa einen Wirkungsgrad von 95 Prozent. Das sind fünf Prozent mehr als bei Standardmotoren. Damit sind die Verluste nur noch halb so groß. Hinzu kommt bei einigen Antrieben die Möglichkeit der Energierückgewinnung. Dadurch kann Energie, die beim Bremsen der Motoren entsteht, von weiteren Verbrauchern genutzt werden.
Die Luftversorgung der Speedmaster wurde unter energetischen Gesichtspunkten deutlich verbessert. Mit einem Wirkungsgrad von 70 statt bisher 35 Prozent ist die Stromausbeute des Luftversorgungsschranks AirStar Pro doppelt so effizient. Dadurch können Sie jährlich 140.000 kWh einsparen (bei 36 Millionen gedruckten Bogen). Bei der Kälteanlage für die Feuchtmittelzentrale lassen sich die Energiekosten mit dem hocheffizienten CombiStar Pro ebenfalls senken, und zwar um 50 Prozent. Und mit dem Trockner DryStar Combination und seinen patentierten Runddüsen senken Sie Ihren Verbrauch jährlich um weitere 27.000 kWh (bei 36 Millionen gedruckten Bogen). Bei den Peripheriegeräten setzt HEIDELBERG auf Wasserkühlung. Das ist wesentlich effizienter als eine Klimaanlage oder ein Be- und Entlüftungssystem. Der Drucksaal bleibt kälter, das Produktionsklima stabilisiert sich.
Der jüngste Innovationszyklus bei HEIDELBERG umfasst Drucksysteme, die auf Basis der Push to Stop-Philosophie autonom bei höchster Qualität fertigen und durch datengestützte Services den Weg zum Smart Print Shop ebnen. In einer digital vernetzten und hoch automatisierten Druckerei spielt auch die Energieeffizienz eine wichtige Rolle. Dabei kommt ein Prinzip zum Tragen, das Druckmaschinen von anderen Maschinen unterscheidet. Ein Pkw verbraucht beispielsweise mehr Treibstoff bzw. Energie je schneller er fährt.
Eine Druckmaschine benötigt dagegen einen Basis-Energiebedarf zur Deckung der grundlegenden Betriebsfunktionen. Über diesen Wert hinaus wächst der Energiebedarf linear mit steigender Druckgeschwindigkeit. Da sich dann aber der Basis-Energiebedarf auf mehr gedruckte Bogen verteilt, verbessert sich die Energieeffizienz. Am effizientesten arbeitet eine Druckmaschine also, wenn ein Auftrag mit voller Geschwindigkeit gedruckt wird – und wenn sie danach, falls nicht sofort ein Folgeauftrag vorliegt, in den Standby-Betrieb geht (siehe Tipps & Tricks).
Ein alte Management-Weisheit besagt, dass sich nur verbessern lässt, was man zuvor gemessen hat. HEIDELBERG fügt deshalb der Speedmaster XL 106 ein weiteres Technik-Highlight hinzu: Ab April 2023 wird ein Energiemessgerät als optional einsetzbares Zusatzgerät mit ausgeliefert (zunächst nur in Deutschland). Dadurch können Sie am Maschinenleitstand (Press Center, Wallscreen) permanent den Energiebedarf der Maschine in Kilowattstunden pro 1.000 Bogen ablesen. Die Anzeige motiviert Ihre Bediener, die Maschine im energieeffizienten Zustand, also bei Maximalgeschwindigkeit, zu betreiben. Die kontinuierliche Visualisierung des Energieverbrauchs ist ein Fortschritt gegenüber der bisher üblichen Leistungsanzeige, die nicht in Bezug zum Durchsatz der Maschine steht. Mit Hilfe des neuen Energiemessgeräts gehen bei der Speedmaster XL 106 künftig Ökonomie und Ökologie noch mehr Hand in Hand – mit allen damit verbundenen Kostenvorteilen.
Alle Heidelberger Druckmaschinen mit Maschinenleitstand (Press Center) sind mit der Standby-Funktion als weiterem Baustein zur Steigerung der Energieeffizienz ausgestattet. Die Taste zur Aktivierung dieser im Markt einmaligen Funktion befindet sich rechts neben dem Not-aus-Knopf am Maschinenleitstand. Drückt der Bediener die Standby-Taste, schalten die Peripheriegeräte und verschiedene Baugruppen in der Maschine in den Energiesparzustand.
Im Vergleich zum Trudeln und zum Bereitschaftsmodus kann der Energiebedarf der Maschine durch die Standby-Funktion deutlich gesenkt werden. Wird sie nur eine Stunde pro Tag genutzt, sparen Sie – je nach Art und Dauer der jeweiligen Maschine - jährlich sogar mehr als den Stromverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts (3.600 kWh).
Unsere Empfehlung: Nutzen Sie die Standby-Funktion auch bei kurzen Produktionsunterbrechungen. Denn die Maschine ist schnell wieder produktionsbereit, wenn der Wartezustand beendet wird.
Klimaschutz ist zentraler Erfolgsfaktor und ein wichtiges Verkaufsargument für Unternehmen. Druckereien, die das "Equipment CO₂-compensated"-Zertifikat von HEIDELBERG erworben haben, können ihr ökologisches Engagement gegenüber ihren Kunden auf vielfältige Weise unter Beweis stellen: