Comeback für Print

21.05.2021

Mit gerade 25 Jahren hat Benjamin Jentzsch die Geschäftsführung der gleichnamigen Druckerei übernommen. Sein beruflicher Background liegt im Verlagsbereich, denn die Familie Jentzsch ist auch Alleineigentümerin des Linde-Verlags. Der Schwerpunkt liegt auf Themen wie Steuerrecht, Finanz- und Rechnungswesen, Recht sowie betriebswirtschaftlichen Fachbüchern und -zeitschriften. „Die Technik hat mich schon von klein auf fasziniert, und ich habe mit großer Freude ab 2014 die Neuausrichtung der Druckerei gestaltet“, schildert Benjamin Jentzsch seinen Einstieg in die Druckerei. Wobei er seit 2020 auch als Geschäftsführer im Linde Verlag tätig ist und versucht, Synergien zwischen den beiden Unternehmen zu heben. Ansatzpunkte ergeben sich hier etwa in der Buchhaltung, der IT, dem Zeitschriftenversand und dem Marketing.

Optimierungspotenzial im Marketing
Der Chef kocht persönlich
VMI – ein durchdachtes Konzept
App übernimmt die Verwaltung des Verbrauchsmateriallagers
Weitere Information

Artikel aus dem Magazin „Graphische Revue, Ausgabe 2/2021.“

Comeback für Print

21.05.2021

Mit gerade 25 Jahren hat Benjamin Jentzsch die Geschäftsführung der gleichnamigen Druckerei übernommen. Sein beruflicher Background liegt im Verlagsbereich, denn die Familie Jentzsch ist auch Alleineigentümerin des Linde-Verlags. Der Schwerpunkt liegt auf Themen wie Steuerrecht, Finanz- und Rechnungswesen, Recht sowie betriebswirtschaftlichen Fachbüchern und -zeitschriften. „Die Technik hat mich schon von klein auf fasziniert, und ich habe mit großer Freude ab 2014 die Neuausrichtung der Druckerei gestaltet“, schildert Benjamin Jentzsch seinen Einstieg in die Druckerei. Wobei er seit 2020 auch als Geschäftsführer im Linde Verlag tätig ist und versucht, Synergien zwischen den beiden Unternehmen zu heben. Ansatzpunkte ergeben sich hier etwa in der Buchhaltung, der IT, dem Zeitschriftenversand und dem Marketing.

Optimierungspotenzial im Marketing

Gerade im Marketing der Druckerei sieht Jentzsch deutliches Optimierungspotenzial. Den ersten Schritt hat man hier mit einem neuen Corporate Design gesetzt, was unter anderem auf der Homepage jentzsch.at sichtbar wird. „Mit dem klaren Design unterstreichen wir unsere Position am Druckmarkt als qualitätsorientierter Familienbetrieb.“

Mit der Homepage alleine sei es aber nicht getan. Vielmehr müsse man in der direkten Kommunikation mit den Kunden das Leistungsspektrum der Druckerei vermitteln, und das nicht einmal, sondern kontinuierlich. Hier werde man sich auch der Social-­Media-Kanäle bedienen, um designaffinen Zielgruppen die Qualität und Wertigkeit von Print näherzubringen. Dabei werde man auch auf das Know-how des Linde-Verlags im Bereich des Online-Marketings zurückgreifen. Aber auch Events und Workshops werden nach der Krise im Veranstaltungskalender der Druckerei Jentzsch wieder Einzug halten, um die Kundenbindung zu ­stärken.

Der Chef kocht persönlich

In den letzten Jahren hat Benjamin Jentzsch ein Team aus erfahrenen Expert*innen aufgebaut. Aktuell sind in der Druckerei 39 Mitarbeiter*innen beschäftigt. Selbst die modernsten Maschinen sind jedoch nur so gut, wie die Menschen, die sie bedienen. Deshalb hegt und pflegt der Geschäftsführer das Betriebsklima. Das geht so weit, dass der Chef einmal in der Woche für die gesamte Belegschaft gekocht hat. Diese liebgewonnene Tradition will man nach der Krise wieder aufleben lassen.

Seinen Führungsstil bezeichnet er als jovial. „Ich zeige die Richtung auf, den Weg müssen die Mitarbeiter*innen aber selbst gehen.“ Um die Attraktivität der Arbeitsplätze zu steigern, wurde im letzten Jahr auch die Sanierung des ältesten Gebäudeteils in der Scheydgasse im 21. Wiener Gemeindebezirk in Angriff genommen. Damit wurde der Heizbedarf reduziert, und auf dem Dach sorgt eine Fotovoltaik-Anlage für ein Viertel des eigenen Strombedarfs.

Natürlich ist die Coronakrise nicht spurlos an der Druckerei vor­übergegangen, trotzdem ist das Vertrauen in das bestehende Geschäftsmodell keineswegs verloren gegangen. Benjamin Jentzsch rechnet vielmehr mit einem starken Comeback von Print in den kommenden Jahren. „Wir haben uns in den letzten Jahren gut aufgestellt. Unsere Kunden schätzen die Vorteile von Print und möchten auch nicht in Zukunft darauf verzichten.“ Wobei er an dieser Stelle betont, dass auf den Linde Verlag nur knapp 20 Prozent des Umsatzvolumens entfallen. Das Produktspektrum erstreckt sich von der Visitenkarte bis zum Roll-up. Die Grenze bildet hier die Auflagehöhe – die von kleinen bis mittleren Auflagen reiche.

Darauf abgestimmt hat das Unternehmen in die passende Technik investiert. Dazu gehören etwa ein digitales SW-Drucksystem für die Produktion von Buchkernen und ein digitales Großformatsystem mit einem vielfältigen Anwendungsspektrum. Der letzte Neuzugang ist eine Heidelberg XL 106-6 plus Lackwerk und einer Wendeeinrichtung nach dem zweiten Druckwerk. „Mit dieser Konfiguration und dem Automatisierungsgrad sind wir zuversichtlich, dass wir den Akzidenzmarkt und parallel dazu auch den Zeitschriftenmarkt auch in Zukunft optimal bedienen können. Zusätzlich ergeben sich mit der Speedmaster XL 106 für uns neue Möglichkeiten, um uns als leistungsstarker Dienstleister zu positionieren“, betont der Geschäftsführer.

VMI – ein durchdachtes Konzept

Einen interessanten Schritt hat die Druckerei Jentzsch auch in Richtung Digitalisierung mit der Einführung des Vendor-Managed Inventory (VMI) vollzogen. Damit wurde eine bestandsorientierte Verwaltung der Verbrauchsmaterialien eingeführt. Heidelberg kann auf die Bestandsdaten zugreifen und sorgt für eine kontinuierliche Versorgung (siehe Kastenelement). „VMI ist ein logisches und durchdachtes Konzept, mit dem wir unsere Bestellprozesse wesentlich vereinfachen konnten. Die Mitarbeiter*innen in den jeweiligen Abteilungen buchen das benötigte Material über eine App aus, und wenn ein vorab definierter Lagerbestand unterschritten wird, wird automatisch eine Bestellung ausgelöst. Dadurch ist ohne großen organisatorischen Aufwand sichergestellt, dass alle Verbrauchsmaterialien jederzeit verfügbar sind.“

Aufgrund der erfolgreichen Implementierung des VMI-Konzeptes wird die Druckerei Jentzsch weitere Digitalisierungsprojekte in Angriff nehmen, um so auch zusätzliche Ressourcen für den direkten Kontakt mit dem Kunden freizuspielen. Denn Benjamin Jentzsch ist davon überzeugt, dass Kernkompetenzen wie Verlässlichkeit, Termintreue sowie Qualität im Produkt und in der Beratung auch in Zukunft den Unterschied ausmachen werden.

App übernimmt die Verwaltung des Verbrauchsmateriallagers

Heidelberg übernimmt im Rahmen des Vendor-Managed Inventory (VMI) für Kunden die gesamte Logistikkette für Verbrauchsmaterialien.

Heidelberg hat sein Angebot an nutzenbasierten Vertragsmodellen deutlich ausgebaut. In Verbindung mit der lieferantengesteuerten Bestandsverwaltung bietet Heidelberg seinen Kunden die Möglichkeit, auch ohne Druckmaschine Subskriptionsverträge für Verbrauchsmaterialien abzuschließen. Auf Wunsch übernimmt Heidelberg das Management der kompletten Logistikkette von Verbrauchsmaterialien, wie Druckplatten, Farben, Lacke, Waschmittel und Gummitücher, sowie ein auf Verfügbarkeit ausgerichtetes Serviceangebot.

Durch die Bestandsverwaltung mittels Vendor-Managed Inventory (VMI) reduziert sich die Kapitalbindung für die Druckerei, und gleichzeitig erhöht sich die Flexibilität. Dadurch können sich Kunden besser auf die Belange ihrer Auftraggeber fokussieren, während Heidelberg das komplette Lagermanagement übernimmt. Im cloudbasierten Zusammenspiel mit dem Heidelberg Assistant ermöglicht VMI zudem eine vollständige Transparenz in Bezug auf die Warenströme.

Die Bestandserfassung der Verbrauchsmaterialien erfolgt über ein Mobile Device, auf dem die von Heidelberg entwickelte App installiert ist. Die Meldung über das Ausbuchen von Beständen erfolgt automatisiert an den Heidelberg Assistant. Das Material Requirements Planning System (MRP), in dem Mindestbestellmengen hinterlegt werden, disponiert die Bestände für den Kunden bedarfsgerecht. „Mit der Einführung des Vendor-Managed Inventory haben wir unsere Bestandsverwaltung schrittweise optimiert und damit den Aufwand für das Bestellwesen nahezu auf null reduziert“, fasst Benjamin Jentzsch seine Erfahrungen mit der kompletten Steuerung der Logistikkette.

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Artikel aus dem Magazin „Graphische Revue, Ausgabe 2/2021.“

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